Die etwas andere Meerschweinchenseite
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Grundstein
Grundstein
Oktober 2010

Tunnel für Meerschweinchen

Ein kleiner Hinweis vorweg: Dieser Text bezieht sich auf jegliche Art von Tunnel. Aus Gründen der Lesbarkeit wird im weiteren Verlauf nur die männliche Form "Tunnel" verwendet. Mögen mir alle "Tunnelinnen" verzeihen und sich trotzdem angesprochen fühlen. Oder uns zumindest nicht mit bösen Drohbriefen bzgl. der Gleichberechtigung von Tunneln überschütten. Oder den MI-6 vor die Haustür schicken. Oder den HNaA. Oder den HNO. Oder den... Egal, lasst uns anfangen!

Ein Ötti-Tunnel ist eine oft künstlich erschaffene Verbindung von Ort A zu Ort B. Oder zwischen der Nase eines Fell-Eumels und einem Stück Gurke. Oder von der Conny zum Andi. Oder vom Tunnel-Eingang zum Tunnel-Ausgang. Denn gäbe es keine Verbindung zwischen dem Tunnel-Ein-/ und Ausgang, gäbe es gar keinen Tunnel!
Außer dem Nutzen der Verbindung zwischen zwei Orten gibt es für Meerschweinchen einen weiteren, noch wichtigeren Grund, Tunnel zu verwenden: Es rockt!
Drunterdurchlaufen ist eine der absoluten Lieblingsbeschäftigungen von Meerschweinchen. Knapp hinter Heu-essen, andere Sachen essen, Nichtstun, Schlafen, Rumliegen und gar nichts machen.
Einfach ausprobieren: Zwei, drei Tunnel hintereinander stellen und los gehts! Die bepelzten Birnen können gar nicht anders, als drunterdurch zu gehen.
Irgendwie muss das ein innerer Zwang sein. Ist bei mir auch so.
Ich muss zwar nicht überall drunterdurch gehen, aber offene Schranktüren kann ich nicht passieren, ohne sie wieder zu schließen.
Oder ich kann nicht an einer Nordsee-Filiale vorbeigehen, ohne einen Wikinger zu essen. Oder ich muss immer noch einmal die Klinke betätigen um zu prüfen, ob ich wirklich die Tür abgeschlossen habe. Oder ich muss immer dreimal an den Türrahmen klopfen, bevor ich eine Wohnung betrete...

Meerschweinchen im Tunnel

Des Weiteren haben Tunnel einen einfachen, praktischen Nutzen. Schwein hat es nicht SO weit bis zum nächsten "Versteck".
Wenn man sich erschreckt, rennt man ja erst einmal irgendwohin in Sicherheit. Falls es aber bis zur nächsten Hütte zu weit ist, ist ein Tunnel eine gern genommene Zwischenstation, in der man verharren kann, bis Entwarnung gegeben wird.

Kleines Beispiel: Eine Tür knallt zu. Alle Schweinis erschrecken sich, fürchten um ihr Leben und rennen wie die Irren zum nächsten schützenden Unterschlupf. Je länger der Weg dorthin, desto mehr Zeit haben die Ötti-Gehirne um ihren Panik-Pegel zu erhöhen. Befindet sich allerdings ein kleiner Tunnel auf dem Weg zur nächsten Schutzhütte, kann man dort viel früher schon Schutz suchen und der Panik-Pegel kann sich nicht so stark aufbauen und dementsprechend auch schneller wieder abbauen.

Auch wenn die Schweinis sich nicht erschrecken, ist das Wissen, dass sich eine Rückzugsmöglichkeit in der direkten Nähe befindet, sehr beruhigend und lässt einen den Tag viel lockerer und entspannter durchleben *puck puck*.

Und weil Tunnel so schön beruhigend wirken, sollte man sich diesen Effekt unbedingt bei der Vergesellschaftung von Meerschweinchen zu nutze machen.

Meerschweinchen im Tunnel

Meerschweinchentunnel vs. Menschentunnel

Menschliche Tunnel unterscheiden sich wesentlich von den Tunneln der Hausmeerschweinchen. Während der Standard-Menschentunnel immer gebaut wird, um ein Hinderniss zu überwinden (müsste es hier nicht unterwinden heißen?), werden Ötti-Tunnel immer dort eingesetzt, wo sich kein Hinderniss befindet! Des Weiteren werden Fellbirnen-Tunnel nahezu ausschließlich oberirdisch verwendet. 2-Bein Tunnel befinden sich meist unterirdisch (z.B. Berge, Flüsse, etc.).

Landschaftlich gesehen ist es daher wünschenswert, dass sich die Schweine-Tunnel-Methode nicht bei uns Menschen durchsetzt. Würden wir Tunnel nur noch oberirdisch und auf freie Flächen bauen, hätten wir keinen Platz mehr für Windkraftanlagen, Parkhäuser oder Meerschweinchenaußengehe. Wenn man unbedingt einen oberirdischen Tunnel bauen möchte, empfiehlt es sich, diesen Tunnel z.B. auf ein bereits bestehendes Bauwerk bzw. dazwischen zu setzen (s. Petronas-Türme in Kuala Lumpur). Tunnel auf Windkrafträder würden wir allerdings nicht empfehlen, da es die Dreheigenschaften eines Windrades zu stark mindern würde...

Oberirdischer Menschen-Tunnel

Tunnel-Größe

Der längste bekannte Meerschweinchentunnel befand sich über dem Marianengraben im Westpazifik. Über? Ja über! Wie wir eben gelernt haben, müssen Meerschweintunnel immer irgendwo drüber sein, damit man drunterdurch gehen kann. Außerdem war dort viel Platz. Dummerweise haben die Schweine-Ingenieure vergessen, ihn irgendwo drauf zu konstruieren und so ist er einfach untergegangen und liegt jetzt irgendwo auf dem Meeresgrund. Wer uns nicht glaubt, kann gerne mal danach tauchen...

Normale Tunnel für unsere Hausmeerschweinchen sollten einen schweinegroßen Durchmesser haben. Das sind ca. 12 cm. Des Weiteren sollte man darauf achten, dass der Tunnel noch handlich bleibt, damit man ihn beim Reinigen auch mal zur Seite schieben kann. Demnach ist die Länge zwar variabel, aber sehr lange Tunnel sind nicht immer praktikabel. Das Problem mit dem Gewicht, welches ab einer gewissen Größe zwangsläufig entsteht, behandeln wir im nächsten Kapitel.

Tunnel

Tunnel-Material

Stahl-Beton ist ein gern genommener Werkstoff. Langlebig, pipifest und erdbebensicher. Früher wurden 90% aller Meerschweinchentunnel aus Stahl-Beton gegossen. Der Nachteil der Betontunnel war allerdings das hohe Gewicht und gerade bei Meerschweinchen-Eigenbauten, die auf Füßen stehen, brachen die schweren Tunnel einfach durch die Bodenplatte. Da Meerschweinchen recht schlichte Denker sind, haben sie den Tunnel dann einfach wieder an einem neuen Ort aufgestellt - an dem der Tunnel wieder durchbrach...
Mit der Zeit bestanden diese Gehege nur noch aus Löchern und die Fellbirnen konnten sich kaum noch bewegen, ohne durch ein Loch zu fallen. Daher haben sich inzwischen leichtere Werkstoffe durchgesetzt.

Holztunnel für Meerschweinchen

Aufgrund ihrer natürlichen Optik sind Holztunnel sehr ansprechend. Zumindest für uns Menschen. Den Öttis ist ist das Aussehen eher egal. Wichtiger ist der Geschmack. Und der ist bei unbehandelten Holztunneln zumindest so gut, dass man immer mal dran rumnagen kann. Oft sind Holztunnel einfach aus einem dicken Ast oder aus einem Baustamm herausgesägt. Fürs Auge und für den Gaumen ist oft noch eine schöne Rinde drumherum. Praktischerweise sind Holztunnel immer unten offen. Somit läuft es sich weicher (auf dem Einstreu) und wenn man dringend mal muss, weicht das Holz nicht ein und verklebt, vergammelt, verschimmelt, vermatscht,....

Eine relativ praktische Variante ist die Weidenbrücke. Diese kann man, je nach Bedarf, als Rampe oder als Tunnel formen. Unsere Öttis sind allerdings keine großen Fans von Weidenbrückentunneln. Das liegt vermutlich daran, dass diese Tunnelart recht lichtdurchlässig ist und man nur schlecht darauf sitzen kann.

Meerschweinchen im Holz-Tunnel Meerschweinchen im Holz-Tunnel

Papptunnel für Meerschweinchen

Papptunnel kann man günstig aus alten Kartons basteln. Jedoch sind sie für den Dauereinsatz weniger geeignet, denn Pappe weicht schnell auf (wenn dran- und drum-uriniert wird), schmeckt nicht und ist sogar ungesund und sieht einfach nur bescheiden aus.

Eine tolle Pappvariante ist im Baumarkt oder beim Teppichhändler zu ergattern, wobei sie die gleichen Nachteile wie alle anderen Pappvarianten hat und zusätzlich sogar noch nach unten hin geschlossen ist. Verlegeteppiche werden immer auf einen großen Pappkern gerollt. Diese werden oft in den Müll geworfen und haben meist einen Durchmesser in Meerschweinchengröße. Einfach mal nachfragen. Die mehreren Meter langen Pappkerne kann man ganz einfach in passend lange Stücke sägen. Rein in die Butze und fertig ist die Schweine-Rohrpost.

Meerschweinchen im Papp-Tunnel Meerschweinchen im Papp-Tunnel

Korktunnel für Meerschweinchen

Korkröhren haben wir bisher immer im Zoohandel erworben. Diese dicke Rinde der Korkbäume ist eine sehr praktische Tunnelvariante. Sie ist sehr leicht, sieht schön natürlich aus und wird gerne angenagt. Wobei das Annagen ein, für uns Menschen, ekeliges Quietschgeräusch erzeugt, welches in der 2-Bein-Ton-Hitliste zusammen mit "Fingernägel über eine Schultafel ziehen" und "aufgeblasenen Luftballon reiben" zu finden ist.

Meerschweinchen im Kork-Tunnel

Plastiktunnel für Meerschweinchen

Plastiktunnel sind leicht und lassen sich einfach reinigen. Allerdings sehen sie nicht nur potthässlich und unnatürlich aus, sondern sie schmecken auch miserabel und sind für den Schweinemagen ungesund. Manche, häufig in den USA verwendete, Plastiktunnel erinnern mich optisch immer an mein erstes Baby-Klo...

Eine oft gesehene Plastikvariante sind Abflussrohre aus dem Baufachmarkt. Hier sind viele verschiedene Krümmungen erhältlich, mit denen man wunderbar abbiegende Tunnel stecken kann. Uns sind diese Rohre zu hässlich und zu "klebrig" (die Gummiverbindungen sind eingefettet) und noch nicht zum Einsatz gekommen. Außerdem verwenden wir lieber nach unten offene Tunnelvarianten (Pipi-Problem).

Stofftunnel für Meerschweinchen

Aus diesem Material haben wir bisher zwei Varianten entdeckt. Zum Einen gibt es selbstgenähte "Kuschelrollen". Diese sind oft etwas instabil und eignen sich somit nicht besonders zum Tunnelbau.
Zum Anderen gibt es im Zooladen erhältliche Kunstfaser-Tunnel, die mit stärkenden Metallringen versehen sind. Enweder helfen diese einfach nur für einen besseren Stand oder sie bieten eine sogenannte Pop-Up Funktion und stehen somit selbstständig. Wahrscheinlich ist in diesen Tunneln eine Art Federspirale eingearbeitet.

Meerschweinchen im Stoff-Tunnel Meerschweinchen im Stoff-Tunnel

Oberirdische Tunnel unterirdisch gestalten

Klingt beknackt, ist es auch. Wie die Murmel (Gehirn) bei unseren chaotischen Mitbewohnern funktioniert, wissen wir leider auch nicht. Manchmal bezweifeln wir auch, dass da überhaupt irgendetwas passiert. Am besten stellt man sich das Gehirn wie eine Art Rouletterad vor. Irgendwann bleibt die Kugel auf "Heu mampfen" liegen und es wird Heu gemampft. Beim Heu mampfen wird das Rad wieder in Bewegung gebracht und die Murmel bleibt wieder auf einem anderen Feld liegen. Mampft ein Ötti sehr lange Heu, hat es eine Glückssträhne und die Murmel bleibt mehrfach hintereinander auf einem "Heu mampfen" Feld liegen.

Aber zurück zum Thema. Verdeutlicht man sich diese Art zu denken, fällt es einem nicht schwer zu glauben, dass manchmal (für uns) total unsinnige Dinge toll sind oder gemacht werden. Wenn die Meerschweinchen alle ihre Tunnel oberirdisch aufgestellt haben, ist es zusätzlich der Oberburner, wenn man diese Tunnel in eine Art unterirdischen Zustand versetzt. Das geschieht ganz einfach mit einer Decke, die man locker über viele Tunnel platziert. So ensteht ein "Unterirdisch"-Effekt und die sonst oberirdischen Tunnel bekommen noch einmal einen zusätzlichen Reiz.

Tunnel nur für die 2-Beiner

Wir haben aber auch Tunnel zu Hause, die unsere Öttis nicht benutzen dürfen.
Das liegt hauptsächlich an der unterschiedlichen Anatomie der Gurkengeber und der Gurkenvertilger. Meerschweinchen haben ein wesentlich empfindlicheres Gehör und eine ganz andere Physiologie. Demnach sind die folgenden Tunnel-Beispiele aus unsererem Fundus wirklich nicht für Meerschweinchen zu empfehlen.
Für Gurkengeber schon, aber auch nur in Maßen.
Denn trinkt man zum Beispiel zu viel Tunel, ist man beim Fußballspielen so beschickert, dass man ständig getunnelt wird. Überirdisch natürlich...
Es sei denn, man spielt in einem unteriridschen Stadion. Wird man dann unterirdisch und überirdisch gleichzeitig getunnelt?
Wie das genau funktioniert, muss mal wohl die Ötti-Roulette-Murmel fragen. So ganz verstehen wir 2-Beiner das auch nicht. Wohl zu viele und zu laute elektronische Musik gehört...

Tunnel Trance Force Techno CDs Tunel Hierbas

Apropos Tunnel und Alkohol: Unsere Öttis haben einen bestimmten Tunnel, auf den wir immer ihr Streufutter draufstreuseln. Und weil man sich immer auf die Hinterbeine stellen und mit den Armen dranlehnen muss, nennen wir (und die Schweine) diesen speziellen Tunnel: Theke.
"Ja sind wir im Wald hier? Wo bleibt unser Öttbier? Wir haben im Schweindorf die leckerste Theke der Welt. Uik, uik, uik, uik...."

Meerschweinchen an der Theke
Na denn Prost!
Und jetzt? Ab in die Kirche!
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