Schweinereinigung

Es gibt Tage, da merkt man, warum Meerschweinchen „Schweine“ genannt werden. Oft erkennt es das Auge zuerst. Aber es schließt sich schnell wieder und ignoriert die Situation. Kurze Zeit nach dem Auge stellt die Nase den Misstand fest. Und dann kann man auch die Augen nicht mehr davor verschließen. ;o)

Im Schweineheim 2.0 wurden alle 3-4 Tage die so genannten „Pippiecken“ entfernt und neu eingestreut. Und alle 2 Wochen war dann großes Reinemachen dran. Zufälligerweise fiel zu diesem Zeitpunkt auch der Wasserwechsel im Aquarium an und deswegen war der Herr im Hause dann dort SEHR beschäftigt.
Trotzdem durfte er auch einmal ran und hat dann auch gleich seine „Leistung“ dokumentiert.

Als erstes wurde der Freilauf freigeschaufelt. Dazu musste der Aufgang entfernt werden. Und damit der Herr und die Damen nicht runterspringen wurde der Balkon mit einem Brett abgesperrt. Auf dem Bild sieht man auch sehr gut, wo die Lieblingsstellen der Schweinis sind. Damit man das auch erkennt, haben sie sich die Mühe gemacht, diese Stellen mit weißem Urinstein zu markieren. Danke...

Das alte Eintreu, das Heu, die Bohnen und was das Schwein sonst noch so ablässt wird in einen kleinen Beutel gefüllt, der den Transport in den Keller etwas erleichtert. Auf dem nächsten Bild ist der Beutel mit dem, was im Freilauf rausgeschaufelt wurde.

Manchmal speckern die Schweinis durch den leeren Auslauf, aber spätestens, wenn die „chemische Keule“ anrückt, verziehen sich die kleinen Herrschaften wieder in ruhigere Ecken.

Der Schweinereiniger empfiehlt Essig-Essenz oder noch besser: Citro-Essenz. Das reinigt genau so gut wie Essig, stinkt aber nicht annähernd so heftig. Und wenn man mal ne halbe Stunde über Essig geschnüffelt hat, weiß man das zu schätzen.

Die Schweine hatten sich auch einmal beschwert, dass man gar nicht weiß, ob der Putzlappen schon mal im Klo oder in der Spüle verwendet wurde. Daher wurde nach einer kleinen Teambesprechung inklusive einer ausländischen Beraterfirma entschieden, den Lappen schweinemäßig zu markieren.

Später sollte sich herausstellen, dass die Schweine gar nicht lesen können. (Nur Sina ein bischen…)

Ist der Auslauf trocken, kann er wieder befüllt werden. Wir verwenden nur Allspan-Einstreu. Das bisher beste, was uns in den Käfig gekommen ist. Staubt wenig, flockt gut und saugt ordentlich. Schätzungsweise 8 Pakete dürften da im Jahr von durchgehen.

Sobald das Befüllen beginnt, speckern die Oinkies auch wieder herum und beschnüffeln alles. Und weils nicht nach Schwein riecht, wird’s gleich geruchsmäßig bearbeitet. (Andi hat da ne Tasche voll Geruch immer dabei…)

Dann werden die Schweine vom Rest des Käfigs abgesperrt und die Etagen werden entleert, abgeschrubbt und wieder neu eingestreut. Das dauert locker doppelt so lange wie der Auslauf.

Schließlich wurde sogar noch eine kleine Extra-Absperrung notwendig, denn Sina und Flecki mussten unbedingt beweisen, dass es kein Problem ist, 30 cm Höhenunterschied zu überwinden.

Manchmal wünscht man sich einen großen Industriesauger herbei. Einfach nur durchsaugen, das wär was. Dumm nur, dass die Dinger im Baumarkt immer so kleine Behälter haben…

Wenn alles sauber ist und man nach fast 3 Stunden ziemlich im Eimer ist (Rumgeoinke, Essigdampf, Heustaub, Einstreu durchs halbe Haus tragen) kann man sich schön gemütlich in den Sessel plumpsen lassen und das klinisch saubere Schweineheim bestaunen.

Nur manchmal, da wird man wieder doof angehoinkt: „Ey, da steht nochn Brett. Mach das mal weg!“

Übrigens: Können Meerschweinchen größenwahnsinnig werden? Die Antwort lautet: Ja, sie können. Dies erkennt man zum Beispiel daran, dass sie verlangen, dass ihr persönlicher Reinigungslappen auch mit ihrem persönlichen "Markennamen" zu beschriften ist...