Büchertipps für Meerschweinchen
Obwohl die Öttis viel Zeit damit verbringen, sifle.de mit neuen redaktionellen Inhalten zu versorgen, schaffen sie es auch hin und wieder, sich einem guten Buch zu widmen. Üblicherweise sieht das dann so aus, dass sich alle um einen großen Heuhaufen versammeln, einer ein Buch auspackt und dann den anderen vorliest. Die Jüngeren verstehen meist noch nicht so ganz worum es geht, die Tauben sehen sich nur die bunten Bilder an und die Taubblinden sowie die Blindtauben essen einfach nur Heu und schlafen dann ein.
Der große Vorteil von gedruckten Büchern liegt klar auf der Hand. Man kann sie auch ohne Strom lesen! Zumindest tagsüber, wenn die Sonne scheint. Außerdem kann man mit dünnen Büchern super wackelige Pilzhäuser
wieder gerade stellen. Jeder sollte also ein Buch zu Hause haben. Und lesen können. Oder zumindest beim Vorlesen zuhören können. Außer man ist taubblind. Oder blindtaub. Dann braucht man kein Buch. Nur Heu.
- Das Meerschweinchen als Patient – von Ilse Hamel
- Heilpflanzen für Tiere - von Petra Pawletko
- Meerschweinchen - von Linda Maria Koldau
- Meine Meerlis und ich - von K.C. Rehberg
- Der Tag an dem mein Meerschweinchen Kriminaloberkommissar wurde - von Brigitte Endres
- Das beste Meerschweinchen der Welt - Linda Maria Koldau
Das Meerschweinchen als Patient – von Ilse Hamel
Gut 200 Seiten voll mit medizinischem Basiswissen, Infos für Fortgeschrittene und für Leute die bereits lange den Wunsch hegen, auch einmal selber operieren zu wollen. Wer schon immer mal die kleinen Fellmurmeln von innen sehen oder sich intensiver mit Krankheiten und Physiologie beschäftigen wollte, liegt mit diesem Buch goldrichtig.
Hier noch eine grobe Übersicht der einzelnen Themen: Die Vorfahren des Hausmeerschweinchens, Das Meerschweinchen als Heimtier, Verhalten, Fortpflanzung, Anatomische und physiologische Besonderheiten, Allgemeine und spiezielle Untersuchung, Applikation beim Meerschweinchen und Operationen. Die Rubrik "Krankheiten des Meerschweinchens" bildet jedoch den Hauptteil des Buches und geht intensiver auf Themen wie beispielsweise "Bakterielle Infektionen" oder "Augenerkrankungen" ein.
Aufgrund der teilweise etwas unappetitlichen Bilder und der gruseligen Themen (Operationen, Krankheiten, …) lesen die Öttis das Buch nur in gewittrigen Vollmondnächten vor der Walpurgisnacht auf den Externsteinen. Wir haben noch die 2. Auflage, aber inzwischen gibt es überarbeitete Neuauflagen. Das Buch sollte bei keinem Schweinefreund in der Bibliothek fehlen.
Quelle: Ilse Hamel – Das Meerschweinchen als Patient - 2. Auflage (2002); Seite 36-37; Enke Verlag
Heilpflanzen für Tiere – von Petra Pawletko
Das Buch über Kräuter für alle Felle dreht sich inhaltlich rund um Phytotherapie bei Hunden, Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen. Gerade Meerschweinchen mit einer Pythontherapie in ihrer Vergangenheit brauchen manchmal einen Extraschuss Nervennahrung. Flummis
Mutti saß mal längere Zeit mit einer Schlange zusammen und war, kaum zu glauben, leicht gestresst. Das Flummi-Ei in ihrem Bauch hat dabei eine ordentliche Portion Stresshormone abbekommen und Flummi ist vermutlich daher so eine unglaubliche Schissbuchse geworden.
Quelle: Petra Pawletko – Heilpflanzen für Tiere (2014); Seite 198-199; Oertel+Spörer Verlag
Ist das nicht der Andi? Haben wir das Bild nicht schon mal irgendwo gesehen?
Aber zurück zum Buch: Diverse Heilpflanzenbeschreibungen, Tipps rund ums Sammeln, Trocknen und Lagern, Anwendungsmöglichkeiten und vieles mehr für die Kräutertherapie bei nichthumanen Mitbewohnern mit einer gehörigen Portion Hund, Katze und Kaninchen.
Quelle: Petra Pawletko – Heilpflanzen für Tiere (2014); Seite 34-35; Oertel+Spörer Verlag
Hier noch eine grobe Übersicht der einzelnen Themen: Heilpflanzen – Wirkung und Anwendung, Phytotherapie bei Kleintieren, Heilpflanzenportraits, Immunsystem stärken bei Hund und Katze, Heilpflanzen und ihre Anwendungsgebiete bei Hund und Katze, Immunsystem stärken bei Kaninchen und Meerschweinchen, Heilpflanzen und ihre Anwendungsgebiete bei Kaninchen und Meerschweinchen, Giftpflanzen für Heimtiere.
Ein besonderes Augenmerk sollte man auf die tabellarische Übersicht mit den Giftpflanzen für Kleintiere legen. Die Öttis sind bass erstaunt, wie extrem sich die Giftigkeit einzelner Pflanzen je nach Tierart unterscheidet und dass Frieda bei den Giftpflanzen breitblättrige Schmatzisilie mampfen darf.
Zum eigentlichen Thema selbst können die Öttis nicht viel beisteuern, denn sie verwenden Kräuter hauptsächlich nach Geschmack und führen demnach eine Dauerkräutertherapie durch. Aber die Bilder im Buch finden sie immer wieder sehenswert. Sogar der Blindfips freut sich immer, wenn er sein Jugendfoto … riecht. Wobei er nicht ganz schnallt, warum er mit einem dicken Kaninchen zusammen gezeigt wird.
Quelle: Petra Pawletko – Heilpflanzen für Tiere (2014); Seite 176-177; Oertel+Spörer Verlag
Für den Verkauf dieses Buches über den folgenden Link erhalten die Öttis eine kleine Provision und können weiterhin ihre tolle Internetseite betreiben. Und einen Bio-Bauernhof kaufen.
Meerschweinchen - von Linda Maria Koldau
Quelle: Linda Maria Koldau – Meerschweinchen (2017); Umschlag; Kosmos-Verlag
Im Januar 2017 ist im Kosmos-Verlag das Buch mit dem schlichten aber äußerst passenden Titel "Meerschweinchen" von Linda Maria Koldau erschienen. Für erstaunlich günstige 12,99 Euro gibt es 136 Seiten mit jeder Menge wichtiger Infos und sehr vielen Farbfotos, die hübsche Meerschweinchen in natürlicher Umgebung und bei schweingerechter Beschäftigung zeigen.
Quelle: Linda Maria Koldau – Meerschweinchen (2017); Seite 12-13; Kosmos-Verlag
Wie in jedem Meerschweinchenbuch finden sich auch im Kosmos-Schweinebuch die Standardthemen Haltung, Fütterung, Krankheiten etc. Doch es werden auch Themen angesprochen, die in älteren und dünneren Infobüchern häufig fehlen oder zu kurz abgehandelt werden, wie z.B. die Durchführung einer Vergesellschaftung oder das Thema Alter und Abschied. Auch neuere Trends wie die Fleecehaltung werden vorgestellt.
Quelle: Linda Maria Koldau – Meerschweinchen (2017); Seite 90-91; Kosmos-Verlag
Besonders positiv fanden die Öttis den an mehreren Stellen zu findenden Hinweis auf Notstationen und die Anregung, Gebrauchtschweinchen ein Zuhause zu bieten. Es werden mehrere (Internet)adressen genannt, wo Notschweinchen zu finden sind. Das fanden die Öttis, die ja selbst alle aus Notstationen kommen, besonders gut.
Quelle: Linda Maria Koldau – Meerschweinchen (2017); Seite 116-117; Kosmos-Verlag
Dann hatten die Öttis auch besonderes Interesse an den "Spezial-Seiten", auf denen nicht die üblichen allgemeinen Infos, sondern vielmehr persönliche Informationen von Meerschweinchen und ihren Zweibeinern zu finden sind. Ein echter Notfall aus Ulm mit den Folgen für die betroffenen Meerschweinchen wird mit konkreten Beispielen einzelner Notschweinchen vorgestellt. Eine Beschreibung der Charakterschweine Philip und Matteo lässt auch Leser ohne Meerschweinchenerfahrung erahnen, wie unterschiedlich und interessant die vielen verschiedenen Facetten von Meerschweinchencharakteren sind.
Überhaupt war dies der größte Unterschied zu den meisten anderen Meerschweinchenbüchern: Aus den Texten spricht die Liebe zu und das Interesse an Meerschweinchen. Es geht nicht nur um irgendwelche Viecher, die man nach bestimmten Regeln zu versorgen hat, sondern überall finden sich Hinweise darauf, dass es sich bei Meerschweinchen um ganz liebenswerte kleine Persönlichkeiten handelt.
Quelle: Linda Maria Koldau – Meerschweinchen (2017); Seite 106-107; Kosmos-Verlag
Der gesamte Fokus des Buches ist nicht darauf gerichtet, wie Menschen möglichst viel von ihren Meerschweinchen haben, sondern wie sich Meerschweinchen besonders wohl fühlen, wie sie sich gerne beschäftigen (lassen) und was ihrem Wesen entspricht. Einen Sonderpunkt vergeben die Öttis außerdem für die Verwendung zahlreicher Fachbegriffe wie zum Beispiel "Kugelaugen", "herumwuseln" und "Öttbrett".
Linda Maria Koldau – Meerschweinchen (2017); Seite 108-109; Kosmos-Verlag
Und die absolute Sensation: In dem Buch sind die Öttis drin! Höchstpersönlich! Auf zwei Doppelseiten gibt Fips ein Interview und erzählt von seinem geschäftigen Schweineleben. Diese mitreißenden Seiten und die prächtigen Ötti-Fotos, die sich an verschiedenen Stellen im Buch finden, dürften auch den letzten Skeptiker überzeugen, dass dies ein tolles Buch ist!
Quelle: Linda Maria Koldau – Meerschweinchen (2017); Seite 110-111; Kosmos-Verlag
Meine Meerlis und ich!
Tipps zum Leben mit Meerschweinchen – von K.C. Rehberg
Quelle: K.C. Rehberg - Meine Meerlis und ich! (2009); Buchdeckel; Bellavista
Der Tierratgeber „Meine Meerlis und ich!“ ist ein DINA5-Heft mit 64 Seiten. Obwohl das Heftchen nur knapp nen Fünfer kostet, handelt es sich inhaltlich um einen erstaunlich gut recherchierten und aktuellen Ratgeber, der in leicht verständlicher Sprache vor allem Kinder recht umfassend über Meerschweinchen als Haustiere informiert.
Besonders positiv fällt auf, dass nicht nur die niedlichen und kindgerechten Eigenschaften von Meerschweinchen beschrieben werden, sondern dass vielmehr Informationen vermittelt werden, die Meerschweinchen für manche Kinder möglicherweise weniger attraktiv erscheinen lassen. Es wird mehrfach darauf hingewiesen, dass sich Meerschweinchen nicht gerne anfassen, knuddeln und streicheln lassen und dass es erst recht schrecklich für sie ist, hochgenommen und herumgetragen zu werden.
Es werden – anstelle der häufig in Ratgebern zu findenden Tipps zum Thema Dressur und Tricks – schweingerechte Beschäftigungsmöglichkeiten genannt. Auch zum Thema Eigenbau werden einfache Anregungen samt schöner Abbildungen gegeben. Auch wenn Meerschweinchenspezialisten sicherlich ein Haar in der Suppe finden und den einen oder anderen Punkt ergänzen würden, bietet das Buch doch eine Übersicht über die wichtigsten Haltungsbedingungen für ein glückliches Schweineleben: Artgenossen, genügend Platz und Auslauf, artgerechte Versteckmöglichkeiten, gesunde Ernährung, Pflege und Umgang.
Quelle: K.C. Rehberg - Meine Meerlis und ich! (2009); Seite 4-5; Bellavista
Der Ratgeber ist durchgängig farbig gestaltet und enthält viele schöne Meerschweinchenfotografien, die den Text sinnvoll ergänzen und Meerschweinchen in einer artgerechten Haltung zeigen. Auf die typischen Fotostudio-Abbildungen, in denen Meerschweinchen nur als niedliche Dekorationsobjekte gezeigt werden, wird (fast) komplett verzichtet. Positiv fällt auch auf, dass überwiegend ausgewachsene Meerschweinchen – und sogar einige deutlich ältere Exemplare – gezeigt werden und nicht (wie so oft) nur die winzigen Babyschweinchen.
Quelle: K.C. Rehberg - Meine Meerlis und ich! (2009); Seite 28-29; Bellavista
Eine kurze Geschichte über einen Meerschweichenbock, der das Brommseln erlernt, rundet den kleinen Ratgeber ab, der bei Kindern sicherlich gut ankommt und nebenbei auch das wichtigste Grundlagenwissen zur Meerschweinchenhaltung vermittelt.
Der Tag an dem mein Meerschweinchen Kriminaloberkommissar wurde von Brigitte Endres
Der etwas sperrige Titel "Der Tag an dem mein Meerschweinchen Kriminaloberkommissar wurde" lässt schon vermuten, dass es sich bei dem Jugendbuch von Brigitte Endres nicht gerade um ein Sachbuch zum Thema artgerechte Tierhaltung handelt, sondern um eine schräge Geschichte, in der ein Meerschweinchen mitspielt. So ist es dann auch. In Form eines Smartphone-Diktats erzählt die 13-jährige Valentine, wie sie auf eigentümliche Weise in die Aufklärung eines Mordfalls verwickelt wird.
Quelle: B. Endres – Der Tag an dem mein Meerschw... - 2. Auflage (2015); Buchdeckel; Thienemann
Meerschweinchen spielen in dieser etwas abgedrehten Geschichte eine geringere Rolle, als man angesichts des Titels vermuten könnte. Valentine hatte ehemals zwei Meerschweinchen, von denen eines bei einem Sturz vom Balkon zu Tode gekommen ist. Seitdem lebt das Meerschweinchen namens Bully als Einzeltier bei ihr. Damit Bully nicht so einsam ist, trägt Valentine ihn praktisch den ganzen Tag mit sich herum. Diese Fakten, die als selbstverständlich dargestellt werden, dürften echten Meerschweinchenfreunden wenig gefallen.
Bereits kurz nach dem Start der Geschichte geht es auch dem Meerschweinchen Bully an den Kragen: In einem unbeobachteten Moment zerknabbert Bully ein Stromkabel und bekommt einen elektrischen Schlag. Bully macht keinen guten Eindruck, wird aber erst mal in seinen Käfig gesetzt, um abzuwarten, ob er sich erholt. Am nächsten Tag offenbart sich Unglaubliches: Die Meerschweinchenseele vom kleinen Bully hat den Stromschlag nicht überlebt. Stattdessen ist die Seele des kürzlich verstorbenen Kriminaloberkommissar Herrn Kasimir in den Meerschweinchenkörper gefahren und fühlt sich darin nun gefangen.
Quelle: B. Endres – Der Tag an dem mein Meerschweinchen... - 2. Auflage (2015); Seite 5; Thienemann
Per Gedankenübertragung kann Valentine sich mit dem Kommissar im Meerschweinchenkörper unterhalten. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Mörder des Kommissars, der sich von Anfang an sicher ist, Opfer eines Mordanschlags zu sein. Herr Kasimir wird von Valentine gesiezt, und ist - wie in seinem alten Leben - süchtig nach Kaffee und Zigaretten. Beide Laster will er auch als Meerschweinchen nicht aufgeben. An das Leben als Meerschweinchen gewöhnt sich Herr Kasimir nur widerwillig. Er hat ein Problem damit, sein Geschäft auf dem Käfigboden zu verrichten. Er ist auf Valentines Hilfe angewiesen und gibt im Grunde die ganze Zeit Anweisungen, die Valentine umsetzt. Das Schweinsein bringt Kommissar Kasimir scheinbar keinerlei Vorteile, sondern er fragt sich sogar, ob es besser wäre, tot zu sein, als in einem Meerschweinchenkörper gefangen. Wirklich sympatisch wirkt er so bei Meerschweinchenfreunden nicht.
Die Öttis hätten sich einen Schweinekommissar gewünscht, der mehr aus seinem Schweinsein macht, der die öttigen Vorteile seiner Existenz besser ausspielt und der insgesamt mehr Meerschwein ist. Denn außer dem Schweinekörper vom armen Bully, der ja selbst nicht mehr mitspielt, ist das gesamte Buch doch sehr schweinarm. Ein Buch, in dem kein einziges mal das Wort "Heu" auftaucht, kann nicht viel Schweinematerie enthalten.
Fazit: Ein lustiger, unterhaltsamer Jugendkrimi mit einem sympatischen Mädchen in der Hauptrolle. Meerschweinchen kommen darin allerdings nicht besonders gut weg und haben nur eine winzige Nebenrolle als "Hülle" für einen Kommissar, der das Schweinsein nur als Makel empfindet und keinerlei schweinetypischen Wesenszüge oder Verhaltensweisen entwickelt.
Das beste Meerschweinchen der Welt – von Linda Maria Koldau
Nachdem den Öttis das Schweinebuch "Meerschweinchen" von Linda Maria Koldau bereits gut gefallen hat, freuten sie sich über eine weitere Veröffentlichung der Autorin und bekamen freundlicherweise das Kinderbuch "Das beste Meerschweinchen der Welt" zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Es handelt sich dabei um ein gebundenes Buch im DINA5-Format, das im Verlag tredition für 16,80 Euro erhältlich ist.
Der Umschlag ist farbig gestaltet, die Zeichnungen auf den 97 Innenseiten sind schwarz-weiß. Jede Seite wird an der unteren Kante von einer Graszeile geziert, auf der eine Schweinepolonaise entlangläuft.
Quelle: Linda Maria Koldau – Das beste Meerschw... - 1. Auflage (2019); Seite 50-51; tredition Verlag
Natürlich wollen die Öttis interessierten Lesern nicht die Spannung nehmen, aber so viel sei zum Inhalt verraten: Der Schweinemann Lukas erzählt aus seinem Schweineleben mit seinen Schweinedamen Emma, Wendy und Babyschwein Lea. Dabei berichtet er von seiner Jugend in einer Notstation und aus seinem Zusammenleben mit der Familie Sommerfeld, die die Schweinebande nach bestem Wissen versorgt.
Im Vergleich zu vielen anderen Haustierbüchern für Kinder fällt bei diesem Buch auf, dass ein Meerschweinchen seine Sicht der Welt darstellt und dabei nicht die Wünsche von Kindern im Mittelpunkt stehen. Lukas erzählt, was er bei den Sommerfelds erlebt, was ihm gut tut und gefällt, aber er lässt auch die unschönen Dinge nicht aus. Auch wenn die Familie Sommerfeld mit den beiden Kindern Simon und Tabea recht schweinetauglich ist und alle bemüht sind, den Schweinen ein gutes Leben zu verschaffen, passieren gelegentlich Dinge, die Lukas und seinen Damen gar nicht zusagen.
Auf diese Art und Weise können Leser etwas über die Bedürfnisse und Sichtweisen von Meerschweinchen lernen. Einige häufige Missverständnisse werden aufgeklärt und bei allem was passiert, erfährt der Leser direkt, wie Schweinemann Lukas dies erlebt. Und das ist häufig ganz anders als die menschliche Wahrnehmung. Beim Lesen bzw. Zuhören haben die Öttis häufig genickt und gesagt "Ja, genau so ist das!".
Quelle: Linda Maria Koldau – Das beste Meerschw... - 1. Auflage (2019); Seite 52-53; tredition Verlag
Auch wichtiges Schweinewissen wie z.B. die Sozialisation von Jungtieren im Schweinekindergarten wird nebenbei vermittelt, auch wenn dies nicht in die Tiefe geht. "Das beste Meerschweinchen der Welt" ist ein Kinderbuch zum Vorlesen oder auch für Leseanfänger, das nebenbei etwas Schweinewissen und hauptsächlich eine Schweinesichtweise vermittelt. Im Vordergrund stehen dabei die Schweinegeschichten und weniger die Sachinhalte. Die erzählten Geschichten drehen sich dabei ganz realistisch um den Meerschweinchenalltag und können bei Kindern mit Haustieren sicherlich auch den einen oder anderen Wiedererkennungseffekt oder auch Aha-Effekt auslösen.
Für Kinder mit Interesse an Meerschweinchen ist das Buch eine schöne Lektüre, die nebenbei Wissen vermittelt. Den Öttis hat besonders gut gefallen, dass die schweinigen Hauptdarsteller genau wie sie selbst aus einer Notstation kommen. Das Buch zeigt, was für tolle Schweinetypen dort zu finden sind. Außerdem kennt Lukas so schöne Worte wie "Gekruschel", die in jeden Meerschweinchenwortschatz gehören.
Ilani ist vor Stolz fast anderthalb Zentimeter größer geworden, als sie entdeckt hat, dass Frau Koldau sie namentlich sozusagen als Fachberaterin für Schweinespezialthemen nennt. Ilani fühlte sich direkt fast schon wie eine Co-Autorin, da ihre Erklärung, wie sie das Leben in einer Notstation erlebt hat, dem Schweinchen Lukas in die Schnute gelegt wird.
Quelle: Linda Maria Koldau – Das beste Meerschw... - 1. Auflage (2019); Umschlag; tredition Verlag
Als Typen fanden die Öttis den Lukas sehr sympathisch. Ein ganz lieber Typ, der gut auf seine Damen aufpasst, aber dabei nicht zu dick aufträgt. Allerdings fanden sie, dass er mit den Kindern der Familie Sommerfeld oft ein bisschen zu nachsichtig ist, und schnell sagt "Sie haben es ja nicht böse gemeint". Bei dem, was der Simon mit den Schweinchen anstellt, hätte Schweinemann Lukas schon das Recht gehabt, stinkesauer zu sein und ihm mal ordentlich die Meinung zu geigen – meinten die Öttis, die aber auch weniger höflich als der Lukas sind.
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