Die etwas andere Meerschweinchenseite
  Schmerz
 
Grundstein
Grundstein
Februar 2020

Schmerz

Können Meerschweinchen Schmerz empfinden?

Lange Zeit waren Menschen so ignorant zu glauben, Tiere könnten keinen Schmerz empfinden. Da sie nicht sagen können, dass sie Schmerz empfinden, haben sie wohl auch keinen. Wer nicht "Aua" sagt, hat auch keinen Schmerz. Was für eine bestechende Logik. Leser und Leserinnen der Spezies Mensch, die sich beschämt fragen, wie ihresgleichen bei solch schwachen logischen Schlussfolgerungen den Titel "Krone der Schöpfung" erhalten konnten, sollte sich bewusst machen, dass dies ein selbst verliehener Titel ist. Ein Kaninchen, das in Tierversuchen von der sogenannten Krone der Schöpfung Kontaktlinsenreinigungsmittel ins Auge getropft bekommt, hätte diesen Titel sicher anderweitig verliehen.

Meerschweinchen

Jedenfalls wurde Tieren lange Zeit ein Bewusstsein abgesprochen, das für Schmerzwahrnehmung bzw. Leiden an Schmerzen als notwendig angesehen wird. Erst seit wenigen Jahrzehnten wandelt sich die Forschungsmeinung und es wird überwiegend die Meinung vertreten, dass Tiere – genau wie Menschen – Schmerzen wahrnehmen können. Inwieweit sie darunter leiden, ist noch immer nicht eindeutig geklärt. Wer allerdings schon mal ein Tier mit Schmerzen beobachtet hat und weiß, wie es sich normalerweise (also schmerzfrei) verhält, der muss zu dem Schluss kommen, dass Schmerzen auch für Tiere kein erstrebenswerter Zustand sind und dass ihnen Schmerzen ganz offenbar unangenehm sind. Solche Erkenntnisse sind auch ohne Professur in Biologie oder Medizin möglich.

  • Ilani:
    „Ich würd' sagen, das kann jeder Depp sehen, der zwei Augen im Kopp hat.“

Zeigt ein Meerschweinchen, dass es Schmerzen hat?

Leider ist es für Menschen nicht einfach zu erkennen, ob ein Meerschweinchen Schmerzen hat. Zwar quietschen sie mehrfach täglich theatralisch nach Futter, als ständen sie kurz vor dem Hungertod. Bei Schmerzen sind Meerschweinchen dagegen überhaupt nicht theatralisch, sondern – ganz im Gegenteil – bleiben eher möglichst unter dem Radar. Generell verstecken Meerschweinchen Krankheiten und Unwohlsein häufig so lange wie möglich.

Als Erklärung für dieses Verhalten wird oft vermutet, dass Meerschweinchen als Gruppentiere den Schutz der Gruppe behalten wollen. Ein krankes Schwein gefährdet unter Umständen die gesamte Gruppe und wird darum ausgestoßen. Um dies zu vermeiden, täuschen Meerschweinchen so lange wie möglich "beste Gesundheit" vor. Wenn einem Meerschweinchen anzusehen ist, dass irgendetwas nicht stimmt, geht es dem Tier oft schon sehr schlecht. Umso wichtiger ist es, immer einen Blick auf die Schweinebande zu werfen, um Probleme schon möglichst früh zu entdecken.

Meerschweinchen

  • Pepper:
    „Und wenn du schon mal da bist, kannst du auch gleich ein paar Krümel rüberwachsen lassen. Sonst bekomm ich Bauchschmerzen vor Hunger.“

Woran kann man erkennen, dass ein Meerschweinchen Schmerzen hat?

Wer bei einem Meerschweinchen Schmerzen oder Unwohlsein erkennen will, muss schon etwas genauer hinschauen. Nicht jedes Schweinchen zeigt Schmerzen auf die gleiche Art und Weise. Und je nach Art und Ort der Schmerzen fallen andere Anzeichen auf. Gelenkschmerzen sind ganz anders zu erkennen als zum Beispiel Bauchschmerzen. Je nach Intensität der Schmerzen und nach Typ des Schweins können auch mehrere Symptome gleichzeitig gezeigt werden – oder in manchen Fällen wohl auch gar keine.

Herumsitzen /wenig laufen

Wenn sich ein Meerschweinchen deutlich weniger bewegt als sonst, mehr herumliegt oder sitzt, wenn es einen Unterschlupf kaum verlässt oder sich irgendwo ablegt und nicht weiterläuft, kann dies ein Anzeichen für Schmerzen zum Beispiel im Bewegungsapparat oder an den Pfoten sein.

Meerschweinchen

  • Apfel:
    „Gehören meine Pfoten etwa nicht zu meinem Bewegungsapparat? Hat irgendjemand diesen Text mal korrekturgelesen?“

Gesträubtes Fell

Ein generelles Anzeichen für Unwohlsein und somit wohl auch für Schmerzen kann ein gesträubtes Fell sein. Das Meerschweinchen wirkt aufgeplustert, als hätte man es gegen die Fellwuchsrichtung gebürstet. Bei Glatthaarmeerschweinchen ist dies viel deutlicher sichtbar als bei Rosettenmeerschweinchen, deren Haare ja immer vom Körper abstehen.

  • Pepper:
    „Ich fühl mich damit übrigens kein bisschen unwohl.“

Buckelhaltung

Wenn ein Meerschweinchen Schmerzen hat, kann dies unter Umständen an der Körperhaltung erkannt werden. Das Schweinchen zeigt auf dem hinteren Rücken einen mehr oder weniger deutlichen Buckel. Der Unterbauch wird nicht abgelegt, sondern das Schweinchen scheint mehr auf den Hinterpfoten zu hocken. Vor allem bei Bauchschmerzen sieht man häufig diese zusammengekauerte Körperhaltung, bei der sich das Meerschweinchen um den Bauch herum zusammenkrümmt.

Schonhaltung/Humpeln

Wenn sich die Bewegungsabläufe bei der Fortbewegung verändern, kann dies ein Anzeichen für Schmerzen sein. Bei Meerschweinchen mit Arthrose sieht man häufig einen hoppelnden Gang, bei dem es sich mit beiden Hinterpfoten gleichzeitig abdrückt und nach vorne springt, anstatt beide Hinterbeine abwechselnd einzeln vorzusetzen. Auch eine "unrunde" Vorwärtsbewegung wie ein Humpeln kann dann entstehen, wenn ein Meerschweinchen Schmerzen hat und zum Beispiel ein schmerzendes Bein beim Laufen schont.

Kleine Augen /vertränte Augen

Meerschweinchen haben normalerweise kugelrunde Kulleraugen. Wenn die Augen aber nur halb geöffnet oder etwas zusammengekniffen sind, kann das ein Anzeichen für Unwohlsein und Schmerzen sein. Gelegentlich sind bei einem Meerschweinchen, dem es nicht gut geht, auch vertränte oder verschmierte Augen zu bemerken. Da Meerschweinchen nicht wie Menschen weinen können, kommen vertränte Augen vielleicht auch dadurch zustande, dass ein Meerschweinchen sich nicht richtig putzt, wenn es Schmerzen hat.

Meerschweinchen

  • Aurin:
    „Hast du schon mal versucht, mit rosa Augen ohne Sonnenbrille unter einem Dachfenster zu schlafen? Da muss man die Augen auch ein bisschen zumachen.“

Verschmutzung (fehlende Körperpflege)

Meerschweinchen halten sich normalerweise sehr sauber und ihr Fell hat eine mysteriöse Antihaftbeschichtung, auf der auch Flecken von roter Beete schnell wieder verschwinden. Vielleicht sind auch in Meerschweinchenspucke ungeahnte Flecklösungsmittel enthalten, wer weiß? Jedenfalls sind Verschmutzungen bei Meerschweinchen ein Anzeichen dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist. Wenn ein Schweinchen Schmerzen hat, wird es zum Beispiel in seiner Beweglichkeit eingeschränkt und kann sich unter Umständen nicht mehr an allen Körperstellen selbst sauberhalten. So können Flecken am Fell (häufig rund um den Po) ein Anzeichen für Schmerzen oder ein anderes gesundheitliches Problem sein.

Meerschweinchen

  • Apfel:
    „Warum muss ich immer für alle Fleckbilder herhalten? Das ist voll gemein, mich immer beim Essen zu knipsen!“

Schmerzlaute

In aller Regel leiden Meerschweinchen still. Schmerzenslaute stoßen sie nur in Extremsituationen aus. Entweder in Kombination mit Angst, oder bei sehr starken Schmerzen. Eine pieksende Spritze beim Tierarzt wird von manchen Meerschweinchen mit einem schrillen Quietschlaut kommentiert. Vermutlich ist dies eine Mischung aus Angst und unerwartetem Schmerz. Wenn ein Meerschweinchen dagegen dauerhaft sehr starke Schmerzen hat, ist manchmal ein leises Geräusch zu hören, das einem Stöhnen oder matten Grunzen ähnelt.

Der Zeitpunkt, wann Schmerzlaute zu hören sind, kann übrigens einen Anhaltspunkt für deren Ursache liefern. So kann ein Quietschen beim Urinablassen ein Anzeichen für Blasenprobleme (z.B. Blasenentzündung oder Blasengrieß) sein und bei Parasitenbefall können Schmerzlaute beim Bohnenabsetzen auftreten.

Zähnewetzen

Wenn Meerschweinchen Schmerzen haben, kann man manchmal ein Zähnewetzen beobachten, das von einem zischelnden Geräusch begleitet ist. Für Menschenohren ist es nicht von dem Zähnewetzen zu unterscheiden, mit dem Meerschweinchen einen Artgenossen bedrohen. Vielleicht fühlen sie sich bei Schmerzen auch angegriffen und drohen daher zähnewetzend? Ein knirschendes Geräusch, das (ohne Nahrungsaufnahme) mit den Backenzähnen hervorgerufen wird, kann ebenfalls ein Anzeichen für Schmerzen sein.

Herumrollen

Vor allem bei kolikartigen Bauchschmerzen kann es vorkommen, dass sich ein Meerschweinchen vor Schmerz auf dem Boden hin und herwälzt. Wenn der Bauch so stark schmerzt, dass das Schweinchen nicht auf dem Bauch liegen kann, rollt es sich von einer Seite auf die andere, um eine möglichst schmerzarme Liegeposition zu finden.

Meerschweinchen

Abwehrreaktionen (gegenüber Mensch und Schwein)

Meerschweinchen finden Körperkontakt meist unangenehm. Daher ist es normal, wenn sie einen Finger, der sie berührt, wegstupsen oder davonlaufen. Die meisten Meerschweinchen lassen sich auch nicht gerne festhalten und wehren sich je nach Charakter mehr oder weniger stark gegen Fixierungen. Wenn allerdings bei der Berührung bestimmter Körperstellen eine deutlich heftigere Abwehrreaktion als sonst gezeigt wird, kann dies auch ein Anzeichen für Schmerzempfindlichkeit sein. Dies gilt natürlich nicht nur bei Berührung durch Menschen, sondern auch durch Schweinekollegen. Ein Schwein, das sonst friedlich mit seinen Gruppenmitgliedern zusammenlebt und plötzlich bei Berührung beißt, hat möglicherweise auch Schmerzen.

  • Ilani:
    „Keine Sorge. Ich zwicke immer. Auch wenn ich kerngesund bin.“

Atmung

Auch die Atmung kann Hinweise auf Schmerzen oder Unwohlsein geben. Bei deutlich sichtbarer Flankenatmung mit pumpenden Bewegungen an den Körperseiten oder bei hektisch flacher Atmung hat das Meerschweinchen ein Gesundheitsproblem – und möglicherweise Schmerzen. Allerdings ist vor allem die schnelle Atmung für Laien nur schwer zu erkennen, da Meerschweinchen auch in völlig gesundem Zustand eine schnelle Ruheatmung haben – ca. zwei Atemzüge pro Sekunde. Was für Menschen auf den ersten Blick wie eine hektische Atmung wirkt, kann also für Meerschweinchen eine ganz normale Ruheatmung sein.

Flockenherumlegen/Nestbau

Ein Verhalten, dass keinen unmittelbaren Hinweis auf Schmerzen liefert, das wir aber schon mehrfach bei Tieren beobachten konnten, die Schmerzen hatten, war ein monotones "Herumsortieren" von Einstreuflocken. Das Meerschweinchen sitzt in der Einstreu, nimmt mit den Zähnen eine Holzflocke auf, legt sie auf der anderen Körperseite nieder, nimmt dort eine andere Flocke auf und legt sie daneben ab, nimmt wieder eine Flocke… Die Flocken werden wieder und wieder hochgehoben, teilweise auch weit nach oben gestreckt und dann wieder abgelegt.

Es sieht so aus, als würde das Schweinchen ein Nest bauen. Nirgendwo konnten wir einen Hinweis finden, ob dieses Verhalten eine bestimmte Bedeutung hat oder ob es wirklich eindeutig mit Schmerzen zusammenhängt. Da wir es allerdings schon mehrfach beobachten konnten - und zwar nur bei kranken Tieren oder welchen mit Schmerzen – gehen wir stark davon aus, dass es einen Zusammenhang gibt.

Meerschweinchen

Gibt es Schmerzmittel für Meerschweinchen?

Uns sind keine Schmerzmittel bekannt, die speziell für Meerschweinchen entwickelt wurden. Dies scheint kein gewinnbringendes Forschungsfeld zu sein. Allerdings gibt es in der Tiermedizin einige Schmerzmittel für Hunde und Katzen, die auch bei Meerschweinchen wirksam sind und für die recht gute Erfahrungswerte mit Meerschweinchen vorliegen.

Bislang haben die Öttis zum Beispiel bei Bedarf das Schmerzmittel "Melosus" mit dem Wirkstoff Meloxicam eingenommen, obwohl das eigentlich ein Medikament für Hunde und Katzen ist. Das Medikament "Metacam", das den gleichen Wirkstoff enthält und ursprünglich ebenfalls für Katzen entwickelt wurde, hat seit 2019 nach entsprechenden Untersuchungsreihen auch eine offizielle Zulassung für die Behandlung von Meerschweinchen erhalten. Leider ist Metacam wegen der speziell geformten Spritze und dem Flaschenverschluss nur sehr schlecht in kleinen Meerschweinchen-Mengen zu dosieren. Darum bleiben die Öttis im Bedarfsfall lieber beim Melosus, das sich ganz einfach haargenau dosieren lässt und in größeren Fläschchen sogar noch deutlich günstiger ist.

Meerschweinchen

  • Aurin:
    „Geschmacklich tun die sich beide nix. Ich versteh nicht, warum die anderen so scharf darauf sind.“

Welche Schmerzmittel sind für Meerschweinchen geeignet?

Je nach Ursache und Intensität der Schmerzen und je nach Gesundheitszustand des Meerschweinchens kommen unterschiedliche Schmerzmittel in Frage. Manche Schmerzmittel sind besser für Gelenkschmerzen geeignet, während andere besser nach Operationen wirken. Manche Schmerzmittel haben neben der Schmerzreduktion noch andere Eigenschaften (z.B. entzündungshemmende Wirkung) und sind daher für spezielle Krankheitsfälle besonders geeignet. Nicht alle Schmerzmittel werden gleich gut vertragen. Zudem haben sie eine unterschiedlich starke Wirkung und unterschiedlich lange Wirkdauer. Ein kompetenter Tierarzt kann je nach Situation das geeignete Schmerzmittel auswählen und verordnen.

Schmerzmittel aus der Menschen-Hausapotheke dürfen übrigens auf keinen Fall gegeben werden, da sie für Meerschweinchen giftig sein können.

Wie hoch darf man Schmerzmittel dosieren?

Die Schmerzmittel aus der Tiermedizin, die bei Meerschweinchen zum Einsatz kommen, sind ursprünglich für andere Tierarten entwickelt und an anderen Tierarten erprobt worden. Genaue Dosierungsangaben finden sich im Beipackzettel daher in der Regel nur für die ursprünglich gedachte Tierart – und nicht für Meerschweinchen. Da Meerschweinchen aber einen ganz anderen Stoffwechsel als zum Beispiel Hunde oder Katzen haben, verstoffwechseln sie Medikamente auch ganz anders. Daher kann man die im Beipackzettel angegebene Dosierung nicht auf Meerschweinchen übertragen. Ein meerschweinchenerfahrener Tierarzt hat jedoch Erfahrungswerte und kennt die für Meerschweinchen passende Dosierung. So muss beispielsweise ein häufig verwendetes Schmerzmittel aus der Katzenmedizin für Meerschweinchen deutlich höher dosiert werden, um eine entsprechende Wirkung zu haben.

Meerschweinchen

  • Aurin:
    „Wenn ich mir bei der Arbeit mal den Rücken verhebe, nehme ich ganz tapfer eine ordentliche Dosis für Schweinemänner. Schmeckt nicht, aber hilft.“

Warum sollte man Schmerzmittel geben?

Allein aus ethischen Gründen versteht sich wohl von selbst, dass ein Tier nicht unnötig leiden soll. Hat ein Meerschweinchen Schmerzen, so ist der Halter verpflichtet, dafür zu sorgen, dass dem Tier geholfen wird. Ein Schmerzmittel kann daher eine schnell und gut wirksame Methode sein, um Leid zu mindern.

Manchmal kann ein Schmerzmittel jedoch auch bei der Diagnostik helfen. Da Meerschweinchen Krankheiten häufig so lange wie möglich verstecken und dem Tierarzt erst recht nicht sagen, was genau für ein Problem sie haben, ist die Suche nach der Krankheitsursache oft eine schwierige Angelegenheit. Wenn ein Meerschweinchen zum Beispiel nicht frisst, kann das ca. 500 mögliche Ursachen haben. Um einige davon auszuschließen, bzw. um der Ursache näher zu kommen, kann testweise ein Schmerzmittel gegeben werden, um zu sehen, ob Schmerzen die Ursache sind, bzw. ob sich das Schwein unter Schmerzmittel wieder normal verhält.

Meerschweinchen

Bei vielen Erkrankungen verursachen Schmerzen darüber hinaus häufig Folgeprobleme, weil das Schweinchen wegen der Schmerzen nicht mehr richtig "funktioniert". Wenn ein Schweinchen beispielsweise Schmerzen beim Fressen hat, futtert es zu wenig und bekommt in der Folge – zusätzlich zur Grunderkrankung – noch Verdauungsprobleme. Schmerzen beim Laufen sorgen dafür, dass ein Schweinchen viel auf einer Stelle sitzt. Nach ein paar Tagen können sich dadurch Druckgeschwüre an den Pfotenballen bilden, die zu schweren Infektionen führen.

Wenn ein Meerschweinchen also irgendein Gesundheitsproblem hat und sich nicht wohlfühlt, kommen häufig durch das schmerzbedingte Verhalten noch andere Baustellen hinzu und die Behandlungschancen sinken rapide. Darum ist es besonders wichtig, Meerschweinchen bei Erkrankungen gut mit Schmerzmitteln zu versorgen, denn je schmerzfreier ein Schweinchen ist, umso "normaler" verhält es sich und umso besser sind die Genesungschancen insgesamt.

  • Apfel:
    „Ich wüsste da auch noch einen Grund: Damit es nicht mehr wehtut!“

Dürfen Schmerzmittel dauerhaft gegeben werden?

Schmerzmittel sind Medikamente und haben neben der gewünschten schmerzstillenden Wirkung auch Nebenwirkungen, die den Körper belasten. Daher sollten Medikamente grundsätzlich nur dann gegeben werden, wenn sie auch notwendig sind. Sinnvoll ist es, die genaue Krankheitsursache so schnell wie möglich herauszufinden und nach Möglichkeit zu behandeln.

Leider gibt es Erkrankungen, die nicht behandelt werden können. Wenn der Schmerz allerdings "das einzige Problem" ist und das Schweinchen ansonsten eine gute Lebensqualität hat – also aktiv am Gruppenleben teilnimmt, gut frisst, das Gewicht hält, sich bewegt und Schweinedingen nachgeht – dann ist es durchaus vertretbar, das Tier dauerhaft mit Schmerzmedikamenten zu versorgen. Schweinedame Muffi hatte zum Beispiel starke Arthrose in den Gelenken, war aber mit der passenden Schmerzmedikation super drauf. Sie hat ihr Schmerzmittel immer gerne freiwillig aus der Spritze geschlürft und hatte so trotz Arthrose noch eine gute Zeit.

Meerschweinchen

Um die unerwünschten Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten, sollte natürlich immer die kleinstmögliche Dosis gewählt werden, die ausreicht, um das Schweinchen schmerzfrei zu halten. Wer seine Schweine gut beobachtet und auf die Schmerzanzeichen achtet, erkennt, ob die Dosis noch ausreicht, oder erhöht werden muss. Vermutlich wird bei einer Medikation über eine sehr lange Zeitspanne irgendwann ein Organ Probleme bekommen. Allerdings hatte das Schwein bis dahin dann noch eine gute Zeit und Lebensqualität.

Auch wenn ein Tier ohne Schmerzmittel möglicherweise (theoretisch) etwas länger leben könnte, hat es keine Lebensqualität, wenn es nur überlebt, aber nicht mit Freude am Leben teilnimmt. Unterm Strich ist Lebensqualität dann wichtiger als Quantität. Lieber 6 schöne schmerzfreie Monate, in denen ein Schweinchen noch mal so richtig Schwein sein darf, als 12 Monate unter Schmerzen ohne Lebensqualität.

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  • Pepper:
    „Sind das die Nebenwirkungen vom Schmerzmittel? Ich bin so müüüde. Dabei hab ich doch gar keine Medizin genommen...“

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